KAGes Kongress 2025 - Highlights
In diesem Jahr feiert die KAGes ein besonderes JubilĂ€um: 40 Jahre im Dienst der Gesundheitsversorgung in der Steiermark. Seit 1985 stellt sich die SteiermĂ€rkische Krankenanstaltengesellschaft den Herausforderungen des Gesundheitswesens, treibt Innovationen voran und entwickelt sich stetig weiter â mit dem Ziel, Patientinnen und Patienten eine bestmögliche Betreuung zu ermöglichen.
Das JubilĂ€um bietet nicht nur Anlass, Erfolge der Vergangenheit zu wĂŒrdigen, sondern auch, den Blick bewusst nach vorne zu richten. Unter dem Motto âMit Strategie und Innovation die Zukunft gestaltenâ versteht sich der diesjĂ€hrige Kongress als Plattform fĂŒr Austausch, Inspiration und interdisziplinĂ€re Zusammenarbeit. Ziel ist es, diesen Kongress kĂŒnftig im Zweijahresrhythmus zu etablieren und damit ein nachhaltiges Forum fĂŒr zukunftsweisende Entwicklungen im Gesundheitswesen zu schaffen.
Kongressprogramm setzt Impulse fĂŒr Wandel und Zukunft
Im Mittelpunkt beim KAGes Kongress stand nicht nur der Blick zurĂŒck auf vier bewegte Jahrzehnte, sondern vor allem die Ausrichtung fĂŒr die Zukunft. Digitalisierung, innovative Technologien (âe-Healthâ), effiziente AblĂ€ufe (âLean Hospitalâ) und eine nachhaltige Krankenhausgestaltung (âGreen Hospitalâ) standen im Fokus der Veranstaltung mit rund 350 Teilnehmer*innen â darunter KAGes FĂŒhrungskrĂ€fte der LKH, KAGes Aufsichtsratsmitglieder, Vertreter*innen der Med Uni Graz, des Gesundheitsfonds, anderer SpitalstrĂ€ger, der Ărztekammer Steiermark, der AUVA sowie Verantwortliche aus Politik und Verwaltung.
Dem Augenblick seine Aufmerksamkeit schenken - Warum Herausforderungen wichtig sind
In seinem packenden Vortrag zeigt Paul Guschlbauer, wie entscheidend bewusste Aufmerksamkeit und die Annahme von Herausforderungen fĂŒr persönliches Wachstum sind.
Als erfahrener Hike&Fly Athlet mit sieben Red Bull X-Alps Teilnahmen und einer 18.000 km langen Flugexpedition von Alaska nach Patagonien hat Paul in extremen Situationen erlebt, was unsere Entscheidungen tatsÀchlich prÀgt. Paul erklÀrt, warum echte Freiheit nicht aus endlosen Möglichkeiten entsteht, sondern aus klaren Entscheidungen auf Basis innerer AutoritÀt. Dazu hat er eine einfache Formel entwickelt, die zeigt, wie Ideen zur Manifestation kommen.
Was bewirken VerĂ€nderungen fĂŒr Patient*innen, Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen
âDie Entwicklungen der vergangenen vier Jahrzehnte zeigen eindrucksvoll, wie sich die Medizin von der klassischen stationĂ€ren Versorgung hin zu einem dynamischen Zusammenspiel aus ambulanten und tagesklinischen Angeboten sowie abgestuften Versorgungsmodellen gewandelt hat â Modelle, die zunehmend auch die Versorgung im hĂ€uslichen Umfeld einbeziehen. Dabei wird dieser Wandel immer stĂ€rker durch digitale Innovationen unterstĂŒtzt. Im Mittelpunkt steht jedoch unverĂ€ndert das Ziel, Patient*innen individuell und nĂ€her an ihrem Alltag zu betreuen â mit dem Anspruch, ihnen qualitative Lebenszeit zu ermöglichen.â
Direktor fĂŒr Medizin, Dr. Johannes Koinig
âIn vier Jahrzehnten hat sich die Pflege von einer hilfeorientierten TĂ€tigkeit zu einer hochqualifizierten Profession mit differenziertem Grademix und spezialisierten Rollen entwickelt. Heute sichern akademisierte PflegekrĂ€fte, Pflegeexpert*innen und Pflegefach- bzw. Pflegeassistenzen gemeinsam eine evidenzbasierte, patient*innenzentrierte
Versorgung auf höchstem Niveau.â
Direktorin fĂŒr Pflege, Eveline BrandsĂ€tter, MSc
âFinanzen und Controlling sind lĂ€ngst mehr als Zahlenverwaltung â sie sind strategische Partner fĂŒr eine nachhaltige und zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung. Mit Transparenz, Steuerungskompetenz und datenbasierten Entscheidungen wird StabilitĂ€t gesichert und gezielte Investitionen in QualitĂ€t und Innovation ermöglicht.â
Direktorin fĂŒr Finanzen und Controlling, Mag. Karin Boandl-Haunold
âDie Rolle des Personalmanagements hat sich in den letzten 40 Jahren dramatisch gewandelt. Standen noch vor 10 Jahren die Kosten absolut im Vordergrund und gab es
auf jede freie Stelle ganze Listen von geeigneten Bewerber*innen, so geht es heute darum Arbeitsbedingungen zu schaffen, welche die in einem kompetitiven Umfeld knappen ArbeitskrĂ€fte ansprechen und an unser Unternehmen binden. Mit einem Besetzungsgrad von ĂŒber 99 % unserer Stellen sichern wir die Patient*innenversorgung auf höchstem Niveau 24/7 in der gesamten Steiermark.â
Direktor fĂŒr Personal und Recht, Mag. Thomas Bredenfeldt, MSc
âTechnik, IT und Bau haben sich von reaktiven Dienstleistern zu proaktiven Gestaltern unserer Gesundheitsversorgung entwickelt. Mit innovativen Technologien und nachhaltigen
Baukonzepten schaffen wir heute smarte Infrastrukturen, die Medizin und Pflege optimal unterstĂŒtzen.â
Direktor fĂŒr Technik und IT, HR Ing. Mag. Thomas Hofer
e-Health â vom Heute ins Morgen
Digitalisierung und digitale UnterstĂŒtzung sind heutzutage in keiner Branche mehr wegzudenken. Der Arbeitsalltag von medizinischem und pflegerischem Personal ist bereits zunehmend digital unterstĂŒtzt. Ein modernes Krankenhausinformationssystem erleichtert den Informationsaustausch zwischen den relevanten Berufsgruppen und allen Abteilungen. Durch die Integration der elektronischen Krankenakte, telemedizinischer Anwendungen und kĂŒnstlicher Intelligenz wird die Versorgung effizienter und patient*innenzentrierter gestaltet. Dabei gilt es die digitalen Systeme sinnvoll in den Arbeitsalltag zu integrieren und die Dokumentation zu erleichtern, um den Personalaufwand tendenziell zu reduzieren. Assistenzsysteme auf Basis von kĂŒnstlicher Intelligenz, mobile Gesundheitsanwendungen und smarte Technologie in der Patient*innenversorgung sowie die nahtlose Integration in die IT-Landschaft eines Krankenhauses spielen dabei eine wichtige Rolle.
Organisationsentwicklung und Lean Hospital in der Praxis
Dieser Vortrag beleuchtete, wie durch die Implementierung von Lean-Prinzipien und einem effektiven KapazitĂ€tsmanagement die OP-Planung verbessert, Verzögerungen minimiert und die Zufriedenheit von Patient*innen und Mitarbeiter*innen erhöht werden konnte. Es werden die wesentlichen Herausforderungen fĂŒr dieses Projekt skizziert und wie diese durch datenbasierte Analysen, interdisziplinĂ€re Zusammenarbeit und einem gemeinsamen kontinuierlichen Verbesserungsprozess mit allen Berufsgruppen bewĂ€ltigt werden konnte. Im Sinne: Patient*innenbehandlung und -betreuung als Systemleistung verstehen und gemeinsam verbessern.
Der Weg zum Green Hospital
Die Klimakrise ist eine der gröĂten Herausforderungen unserer Zeit. Szenarien der ErderwĂ€rmung zeigen, dass wir zunehmend mit extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen, Ăberschwemmungen und StĂŒrmen konfrontiert sein werden â mit weitreichenden Folgen fĂŒr unsere Gesellschaft, Gesundheitssysteme und Infrastrukturen.
Die Bedeutung von Werten und Selbstbestimmung
In medizinethischen Debatten geht es hĂ€ufig um den Umgang mit Dilemmasituationen. Diese entstehen hĂ€ufig durch eine zunehmende Diskrepanz zwischen den medizinisch-technischen Möglichkeiten und den individuellen Wertevorstellungen der Betroffenen. In solchen Situationen kann es hilfreich sein, auf unterschiedliche Modelle der Ărzt*innen-/Pflege-Patient*innen-Beziehung zurĂŒckzugreifen.
Das Modell gemeinsamer Entscheidungsfindungen (âShared Decision Makingâ) zwischen Gesundheitspersonal und Patient*innen wird dabei in der medizinethischen Debatte meist favorisiert. In der Praxis ist die Umsetzung dieses Modells jedoch mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden.
Der Mensch im Mittelpunkt- Shared Decision Making im Krankenhaus
mit Johann Platzer (Moraltheologie UniversitĂ€t Graz), Gernot Schilcher (LKH SĂŒdweststeiermark), Karola Putz-Scheicher (Direktion Pflege), Michaela Wlattnig (Patient*innen und Pflegeombudschaft Steiermark).
ChatGPT - praktische Anwendung und Risiken
Der interaktive Workshop zeigte, wie man ChatGPT gezielt und effizient einsetzen kann, um Zeit zu sparen, Inhalte besser zu strukturieren und selbst komplexe Themen klar und nachvollziehbar aufzubereiten und ganz leicht Inhalte (Fotos und PrÀsentationen) erstellt werden können.
ChangeVision - Video-assistierte Prozessoptimierung am Beispiel OP
Die Teilnehmer*innen erlebten hautnah, wie durch einfache, aber wirkungsvolle VerĂ€nderungen in ArbeitsablĂ€ufen Prozesse im Krankenhaus optimiert werden können. Durch die Verwendung von Lego als Modell fĂŒr reale Prozesse konnte man sehen, wie die Lean-Philosophie in der Praxis umgesetzt wird.
Teamergency praktisch organisiert
Teamergency ist das innovative Trainingssystem der KAGes. Es basiert auf kurzen, hochfrequenten Notfall- und Teamtrainings, die direkt im eigenen Team und in der vertrauten Arbeitsumgebung stattfinden â sowohl in klinischen, als auch in nicht-klinischen Bereichen. Die Teilnehmenden konnten sich aktiv an einer verkĂŒrzten Teamergency-Trainingseinheit, bei der sie Ablauf, Methodik und Wirkung des Trainings selbst erleben konnten.
Storytelling und evidenzbasierte Kommunikation am Beispiel von Organisationsentwicklungen
Die erfolgreiche Gestaltung von Organisationsentwicklungen erfordert nicht nur datenbasierte Analysen und fundierte Entscheidungskriterien, sondern auch eine wirkungsvolle Kommunikation. Storytelling und evidenzbasierte Kommunikation sind zwei AnsÀtze, die sich hierbei ideal ergÀnzen. Evidenzbasierte Kommunikation stellt die Zahl in den Vordergrund, Storytelling eine emotionale Ansprache, die es ermöglicht VerÀnderungsprozesse verstÀndlicher und erlebbarer zu machen.
Das groĂartige Organisationsteam des KAGes Kongress 2025

Alle Fotos © The Portrait Club